
Glück – Sein oder nicht sein
„Sei JETZT glücklich, grundlos glücklich, oder du wirst es niemals sein.“
(Aus: Der Pfad des friedvollen Kriegers)
Ein Satz, den ich so fühle. Glück ist eine Frage der Entscheidung. Jetzt. Genau wie die Liebe, ist auch Glück kein Ziel.
Ich kann mich entscheiden, jetzt mit allem was und wie es in meinem Leben ist, glücklich zu sein und es zu lieben. Dem Leben sei Dank. Diese Wahrheit ist ein Geschenk des Lebens.
Ich spüre immer wieder, wie Gedanken mich wegziehen vom Glück, von der Präsenz des JETZT. Wie ich mir einrede, dass ich zu dick geworden bin, um glücklich sein und um mich lieben zu dürfen. Dass ich zu alt geworden bin, zu krank. Ich müsste doch erst wieder dünner, gesünder und jünger sein. Das war, was mich die letzten Jahre zur Veränderung antrieb und mich bewegte. Doch dahinter versteckt war auch, wieder und immer noch, die Suche nach dem Glücklich sein. In einem neuen Gewand. Dem des Alters. Zu meinem (eingebildeten oder eingeredeten) Problem aus der Jugend nicht schön genug zu sein, kam jetzt auch noch das des Alterns und des Verfalls hinzu. Und obwohl ich meine Ernährung umstellte, so einige Nahrungsergänzungsmittel zu mir nahm und auch viele Verbesserungen feststellte, stellte sich ein Erfolgs- oder Zufriedenheitgefühl nicht ein. Im Gegenteil, ich wollte mich auch hier wieder immer mehr verbessern (und verschlimmerte es sogar irgendwann). Ein Muster.
Ich hatte nämlich wieder das „Glücklich Sein“ irgendwie zwischendurch vergessen.
Und dann erkannte ich auf einer weiteren tieferen Ebene, ich darf glücklich sein. Jetzt. So wie ich bin. So wie ich aussehe. Ob ich der Welt oder besser meinem Ego, mit meinem Aussehen gefalle oder nicht. Ich habe meine Liebe und mein Glück verdient. Immer. Egal, ob ich mich „richtig“ verhalte oder nicht. Egal, ob ich gerade dick oder dünn bin, ob ich älter geworden bin oder finanziell ärmer. Egal ob ich es schaffe, mich nach meinen eigenen strengen Regeln bestens zu ernähren und zu leben, oder nicht.
Gerade dann, wenn der sogenannte innere Kritiker meint, dass ich es nicht richtig mache, habe ich meine Liebe verdient. Ich muss nichts beweisen. Weder mir noch anderen. Ich muss auch nicht abnehmen, mithalten, schöner und jünger sein wollen. Und gleichzeitig möchte ich es natürlich noch. Aber bin das wirklich ICH, die das will? Oder ist die, die ich wirklich bin, längst glücklich und ich habe nur vergessen sie zu sein? Und bin stattdessen eine andere Version, eine die nicht wirklich existiert, wenn ich sie nicht mit meiner Energie und meinem Bewusstsein belebe?
„Alte Begierden werden dich immer plagen, vielleicht noch jahrelang. Doch die Begierden selber zählen nicht. Nur die Taten zählen. Drum bleibe beharrlich auf dem Weg, wie ein Krieger.“ ( Aus: Der Pfad des friedvollen Kriegers)
Ich möchte nirgends mehr hinmüssen, denn ich weiß, es spielt keine Rolle, ob ich ankomme oder nicht. Ich lasse los. Und es geht, ich kann auf Knopfdruck glücklich sein. Wenn ich will. Und ich will.
„Die Narren meinen glücklich zu sein, wenn ihre Wünsche befriedigt werden. Ein Krieger ist glücklich – ohne Grund. (…) Darum ist glücklich sein die oberste Disziplin, höher als alle anderen.
(..) Handle glücklich, fühle dich glücklich, sei glücklich – ohne allen Grund. Dann wirst du lieben können, dann wirst du tun können, was du willst. (..)“
„Es geht nicht darum, wie du glücklich wirst, sondern, dass du glücklich BIST.“ ( Aus: Der Pfad des friedvollen Kriegers)
Glücklich sein, aus dem Nichts heraus, ohne Grund und lieben, ohne Bedingungen, das ist unsere wahre Natur. Das ist unser Selbst, welches wir alle bewusst oder unbewusst suchen. Ich jedenfalls. Ich möchte es hier auf dieser Erde verwirklichen, in meinem Leben verkörpern, jeden einzelnen Tag. Deshalb bin ich hier. Ich möchte mich daran erinnern und Glück nicht von äußeren Faktoren abhängig machen. Ich entscheide, dass dieser Kampf jetzt zu Ende ist.
Glücklich sein ist nämlich nicht nur mein Recht, es ist irgendwie auch meine Pflicht. Ich bin es dem Leben schuldig. Weil ich als glücklicher Mensch anders lebe. Ich treffe andere Entscheidungen. Ich lebe weiser. Nicht mehr wie eine Süchtige, die eine ewig Suchende ist. Ich darf nicht auf das Glück warten. Ich muss es sein.
Meine tiefste Herzensabsicht ist Liebe. Ich weiß es noch genau, als ich ungefähr 12 war, erinnerte ich mich daran, dass Liebe mein Wegweiser ist. „Folge der Liebe“ war seitdem mein innerer Leitsatz. Aus mir selbst heraus. Er wurde mir nicht von außen eingegeben, sondern er kam von mir, meiner Intuition. Und seitdem halte ich stets bewusst und unbewusst Ausschau nach der Liebe, auch wenn mein Verstand manchmal gar nicht weiß, was Liebe ist. Aber so kommt alles was Liebe ist automatisch zu mir. Ich kann sie fühlen. Und Glück ist eine Form der Liebe.
Und so kam auch das Buch „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ zu mir.
Ich habe beim Lesen sooft geweint, so sehr hat mich die Energie dieses Buches gerührt. Ich habe viele Bücher auf der Suche nach meiner wahren Natur, nach Glück, nach Liebe gelesen, und dieses ist eines der tiefsten, lehrreichsten und am meisten berührenden Bücher für mich gewesen. Es hat mich wieder einmal ans Glücklich sein erinnert und wie einfach es sein kann.
Der Weg des friedvollen Kriegers ist gelebte Spiritualität.
Die Essenz daraus ist: Sei JETZT glücklich, grundlos glücklich, oder du wirst es niemals sein.“ Du bist immer HIER und es ist immer JETZT. Etwas anderes existiert nicht.
Der Weg bin ich selbst. Ich gebe dafür mein Bestes. Jeden Tag. Das verspreche ich mir.
