Selbsterkenntnisse

Veränderung

Eine Krise, ob klein oder groß, ist das Ende eines Kreislaufs. Ein Kreislauf, der irgendwann ein Mal in mir begonnen hat. Der Kreislauf endet in etwas Unangenehmen, wenn mir nicht dient, was ich einst gesät habe.

Die Krise macht das Unsichtbare sichtbar. Sie ist das Ende und gleichzeitig ein Neuanfang. 

In einer Krise stehe ich vor der Wahl: Ich kann den gleichen Kreislauf erneut beginnen, indem ich denselben Gedanken denke, an derselben Wahrheit festhalte, dieselben Handlungen vollziehe.
Ich erhalte dasselbe Ergebnis. 

Eine Krise ist aber gleichzeitig auch eine Chance für einen wahren Neubeginn.

Bin ich unbewusst und unachtsam in diesem Moment, stehe ich wahrscheinlich irgendwann noch mal an diesem Punkt, weil ich nur leichte oder gar keine Veränderungen vorgenommen habe, weil ich statt wahrer Veränderung, bildlich gesprochen, die Mauern in meinem Kopf und um mein Herz nur gestrichen habe, statt sie einzureißen. 

Weil ich nach wie vor dieselben Gedanken denke, dieselbe Meinung habe, dieselbe Wahrheit glaube. Weil ich aus derselben Perspektive schaue, statt diese zu verändern. Weil ich meine Gedanken, meine Meinung und meine Wahrheit, an die ich glaube, nicht hinterfrage und nicht verlassen möchte.
(Ich greife mal vorweg: Je mehr ich hier an den einzelnen Rädchen etwas verändere, umso größer ist die Veränderung des Ergebnisses.)

Wenn ich nicht hinschaue, kann keine Veränderung geschehen und es wird enger in mir, es spitzt sich zu, wie man so schön sagt. Und die Krise kommt immer schneller wieder, ihre Auswirkungen sind so groß, dass ich wahrhaft hinzuschauen muss.

Wenn ich bei unangenehmen Themen mit einer Innenschau und Selbstreflexion aufmerksam, wertfrei, liebevoll und ehrlich beobachte, was ich denke, fühle, sage, und tue, kann ich all das hinterfragen, überprüfen und mich entwickeln. Manchmal muss ich dazu tief in mein Unbewusstes schauen.

Und dann finde ich heraus, was genau ich unbewusst, unbemerkt und unwissentlich dazu beigetragen habe, dass es gekommen ist, wie es gekommen ist. 

Ich finde heraus, an welcher Stelle ich mich geirrt habe, an welcher Stelle ich nun etwas anderes sehe, was meine Wahrnehmung erweitert und ergänzt, ein neues Puzzelteil, welches manchmal ein komplett neues Bild entstehen lässt. 

Ich erkenne, an welcher Stelle ich durch diesen neuen Blick etwas verändern hätte können, damit es ein anderes Ergebnis gebracht hätte. Und ich brauche nicht in der Zermürbung des -hätte-könnte-sollte- bleiben. Denn ich bekomme immer wieder eine neue Chance vom Leben es zu betrachten. Bis ich die Veränderung aus freiem Willen bewirke, eine neue Entscheidung treffe, neue Gedanken etabliere, eine neue Wahrheit erkenne und anerkenne und neu handele. Das ist Wachstum, das ist Bewusstseinserweiterung so gehe ich mit dem Leben, welches ständiger Wandel und Veränderung ist.

Wer aufmerksam sein Leben beobachtet, der kann die wiederkehrenden nicht gelösten Aufgaben oder auch Probleme genannt, als ein Muster erkennen. Sie verändern und lösen sich nicht von alleine oder durch andere, sie verlangen etwas von uns selbst. 

Wir dürfen verschiedenes achtsam und liebevoll ausprobieren, und zwar solange, bis jeder für sich die wahrhaftige Lösung gefunden hat, für die es manchmal keine Abkürzung gibt.