Selbsterkenntnisse

Traurigkeit

„Die ehrlichsten Gesichter sind die schönsten. Und wir glauben, ein trauriges Gesicht, ist kein schönes Gesicht“ 

Von meiner lieben Freundin Jeannette an mich. Ich habe mich ihr in einem Moment gezeigt, in dem ich mich gern vor der Welt verstecke. Ich habe angefangen mich anzunehmen mit allem, was gerade in mir ist. Der erste Schritt passierte in mir. Und ich wurde mit so viel Liebe von ihren Worten umarmt. 

Und ja ich glaubte, mein trauriges Gesicht ist nicht schön. Und es will keiner sehen. ICH wollte es nicht sehen.

Aber ich lerne langsam es zu lieben, denn ich fühle mich zeitweise selbst in der Traurigkeit wohl und lebendig. Ich möchte ausleben und ausdrücken, was in mir wohnt. Ich will mich dafür keinesfalls mehr schämen, weil ich mich mal nicht glücklich, hochschwingend, erfolgreich fühle.

Es will gelebt werden, was gelebt werden will. 
Es will fließen, was in uns stockt. Ich habe großen Einfluss darauf, wie ich mich bewerte, wie ich mit mir selbst in solchen Momenten umgehe. Niemand kann etwas für das was ich fühle, deshalb lasse ich es nicht mehr an anderen aus und bitte niemanden mehr sich für mich oder für Gefühle zu verändern.

Aber dennoch darf ich mich und die Gefühle zeigen. Und muss sie nicht verurteilen. Jedes Gefühl ist wertvoll und darf existieren. Das habe ich in einer weiteren Ebene tief in mir wahrhaftig erkannt. 

Und ich möchte mein Herz weiter öffnen, für alle Gefühle. Sie fühlen, sie aufsteigen und da sein lassen und wenn sie kurz schwer auszuhalten sind, besonders liebevoll bei mir bleiben.

Ich bin unter vielem anderem die pure Lebensfreude in meiner wahren Natur, aber auch die pure Traurigkeit hier auf Erden. Ich vereine beides in mir und ich bin hier um beides zu leben. Mal nacheinander, mal gleichzeitig. Meine Lebensfreude wurde oft abgelehnt, genau wie meine Trauer. 
Beides wunderschöne Energien, ein Ausdruck der Liebe, ein Ausdruck von vielen, aber für manche nicht auszuhalten. 

Es ist eine meiner gottgegebenen Aufgaben diesen Energien Raum und Leben zu schenken. Sie mir und meinem Umfeld zu zeigen. Und die Reaktionen auszuhalten und liebevoll damit umzugehen.

Text vom 14. Oktober 2022