Liebe

Ich fühle, also bin ich (wach)

Ich heiße Angela und ich bin süchtig nach Denken. 

Ich beobachte mich und stelle fest: ich bin süchtig nach Denken. Warum? Wovor will ich mich schützen? Was will ich nicht fühlen? Wer will ich nicht sein. Ich denke also bin ich. Stimmt das wirklich? 

Ich spüre, die Wahrheit ist: Ich denke also schlafe ich. Wenn ich schlafe bin ich nicht (anwesend)

Etwas anderes ist ICH. Das Opfer übernimmt meinen Platz, das Ego, der Verstand, oder das Kind, oder die Süchtige. Irgendein Mitbewohner in meinem Energiesystem übernimmt die Führung, weil ich denke, äh schlafe. Aber wo bin ich? Wie werde ich wieder wach? Indem ich mich beobachte. Dann erkenne ich. Die Erkenntnis ist das, was mich innerlich bewegt, etwas in mir verändert.
Und woran erkenne ich? Zum Beispiel, dass ich zu sehr im Verstand lebe?

Kopfmenschen haben auf alles eine Antwort und sie brauchen auf alles eine Antwort.

Was wenn es auf manche Fragen jetzt keine Antwort gibt? Kann ich Dinge auch so stehen lassen? So wie sie sind? Ob ich es gut finde oder nicht? Ob sie weh tun oder schön sind?

Und manchmal kann ich es nicht und die Gedanken kreisen und suchen eine Lösung, eine Antwort, einen Ausweg. Aber sie finden keinen. Sie drehen sich bis zur puren Verzweiflung. Kennst du das auch?

„Es ist manchmal wie es ist“, spüre ich die leise Stimme der Liebe. Ihre weisen Worte umarmen mich, wenn ich in der Verzweiflung ganz unten angekommen bin.

„Es ist manchmal traurig, es tut manchmal weh. Und du entkommst deinen Gefühlen nicht. Nicht der Angst, nicht der Schuld, nicht der Scham, nicht der Trauer, nicht der Wut. Du darfst lernen sie alle zu fühlen. Das ist Verantwortung. Du suchst keinen Schuldigen. Du fühlst, was in dir ist. Du lässt dich einsperren, indem du nicht fühlen willst. Fühle alles und öffne dich der Fülle des Lebens. Akzeptiere alle Gefühle, dass sie Teil dieser Welt sind. Das ist Frieden. Das ist Freiheit. Das Leben gibt es nicht ohne Gefühle. Die angenehmen und die unangenehmen. 

Leben ist fühlen, nicht zerdenken. Und stellst du dich verantwortungsvoll dieser Aufgabe, bin ich stets da und unterstütze dich. Du fühlst nicht allein. Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und Ängsten, von denen du denkst und erwartest, dass sie dich in den Abgrund reißen und nie mehr hergeben. Das ist nicht die Wahrheit. Mit dem Fühlen wächst du, du wächst mit meiner Hilfe. Du wächst zu dem was ich bin.“ sagt die Liebe.

Die Gefühle brauchen Platz in unserem Leben. Irgendwann darf jeder sein Päckchen anschauen. Immer mal wieder, oder alles auf einmal. Je länger wir davor weglaufen und wegschauen, umso größer und schwerer kann das Päckchen werden. Ohne die unangenehmen Gefühle gibt es die angenehmen nicht. Wir entkommen ihnen nicht, wir entkommen dem Leben nicht, trotz all unserer Vermeidungsstrategien. Auch Denken ist eine Vermeidungsstrategie. Ich heiße Angela und ich bin süchtig nach Denken.