Verletzlichkeit

Meine Verletzlichkeit ist mein Tor, mein Portal zu dem Wissen meiner Seele. Sie ist eine Aufforderung für mich in die Unendlichkeit einzutauchen, das Wissen und die Weisheit dort zu bergen und die göttliche Wahrheit an die Oberfläche und in mein Bewusstsein zu bringen, mich an ihr zu nähren und zu wachsen.

Meine Verletzlichkeit ist meine Lehrmeisterin und ich darf dem Unterricht nicht fernbleiben. Sie treibt mich an, bringt mich voran und öffnet mir Türen, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren. 

Meine weibliche Seele fordert mich dazu auf, die Verletzlichkeit wahrzunehmen, mich ihr hinzugeben, in ihre Fülle an Emotionen und Gefühlen einzutauchen, mich mit ihr zu beschäftigen und von ihr zu lernen. 

Nehme ich meine Verletzungen und Wunden bewusst wahr und widme mich diesen mit meiner ganzen liebevollen Aufmerksamkeit, beschenkt mich meine Seele mit reicher Fülle auch in meinem äußeren Leben. Mit allem was ich mir wünsche und was meiner Heilung und meinem Wachstum und meinem erfüllten Leben dient. Wunder geschehen. Wie innen, so außen.

Kämpfe ich gegen meine Verletzlichkeit, indem ich zum Beispiel einen Schuldigen dafür finde und mit ihm streite, oder mich vor ihr verstecke und sie unterdrücke, indem ich mich anpasse, weil ich spüre, dass ich so nicht erwünscht bin, nimmt mir meine Seele alles – alles was mich davon abhält in die Tiefe zu tauchen und dort meine Erkenntnisse zu sammeln. Sie nimmt mir Kraft, Gesundheit und die Menschen. Ich werde ganz mir selbst überlassen, damit ich mich endlich meinen Wunden und ihrer Heilung widmen kann.

Meine Verletzlichkeit ist meine Stärke und ich habe, seit ich denken kann, gegen diese Stärke angekämpft, sie unterdrückt oder versteckt. Aber sie war immer stärker als ich. 
Das ist der Kampf, den ich mein ganzes Leben gegen mich selbst geführt habe. 
Weiblichkeit ist für mich die Stärke Verletzlichkeit zu halten und Wunden zu heilen. Hingabe zu leben. Ich bin größer als alles, was mich klein hält. Ich bin eine weibliche Seele, deren Kräfte nun endlich wahrhaft erwachen dürfen. Zum Wohle aller. So sei es.

Text vom 14.April 2024