Die Lüge allein zu sein
„Ich bin allein und niemand kann mir helfen“ war das selbstauferlegte Gesetz, dem ich mich unterworfen habe.
Was bedeutet es nach diesem Gesetz zu leben? Einem einfachen Gedanken, der zu meiner Wahrheit und zu meiner Welt wurde.
Ich habe diesen Gedanken kürzlich in einem Schmerz das erste Mal in meinem Kopf gehört und bewusst wahrgenommen.
Das tiefe Gefühl des Alleinseins und damit des Verlorenseins, welches die Folge dieses Glaubenssatzes ist, habe ich schon sehr lange gespürt. Also musste auch dieser Satz schon sehr lange in mir versteckt schlummern. Denn mit ihm fing es an. Diesem Satz folgte das Gefühl. Das Gefühl erschuf meine Realität.
Als ich den Satz endlich bewusst wahrnahm, konnte ich ihn hinterfragen. Und das habe ich auch sofort getan. Stimmt das wirklich? Kann mir wirklich niemand helfen oder kenne ich gerade einfach niemanden, der mir helfen kann? Gibt es nicht noch so viel mehr, als das was ich kenne? Ja natürlich.
Und ich öffnete meine Welt für die passende Hilfe, auch wenn ich sie in diesem Moment noch nicht kannte.
Und dann der Satz: „Ich bin allein“.
Was macht er energetisch mit mir? Er verleugnet meine Seele. Er verleugnet meine Spiritualität, er verleugnet meine innere Führung. Diese allwissende Intelligenz, die in mir wohnt, mich führt und trägt.
Und was bedeutet es, dies zu verleugnen? Es bedeutet mich selbst zu verleugnen. Es bedeutet zu glauben, dass ich nur meine Persönlichkeit bin, die aus meinen Prägungen entstanden ist. Aber das stimmt nicht. Wir sind noch so viel mehr.
Ich habe wieder etwas noch tiefer verstanden. Dieser Satz ist eine Lüge, ein Irrtum, und Lügen und Irrtümer, die entgegen der göttlichen universellen Wahrheit stehen, führen zu Schmerz und Leid, das weiß ich ja bereits.
Ich erforsche also weiter, was macht dieser Gedanke energetisch mit mir? Ich fühle mich durch diesen Gedanken abgetrennt, von mir selbst, von meiner Seele und meiner inneren Führung. Und ich bin mir sicher, ich bin nicht der einzige Mensch, der diesen Gedanken seit der Kindheit glaubt. Dieser Gedanke führt zu Trennung vom göttlichen Bewusstsein und Trennung tut weh.
Durch diese Weltanschauung: „Ich bin alleine“, grenze ich mich von mir selbst ab, und damit von der Kraft, die alles sieht, die weiß wolang es geht, mich durch dunkle und helle Momente führt und es mich in jeder Sekunde fühlen lassen und mir den Weg zeigen möchte.
Ich grenze mich ab von allem was zu mir fließen möchte. Ich kann das Leben nicht empfangen. Energetisch habe ich eine Mauer um mich herum, die den Fluss an mir vorbei führt. Ich kann ihn sehen, aber er kommt nicht zu mir und ich kann nicht zu ihm.
Und die Ursache dafür liegt nicht am Fluss oder am Leben, sondern in mir.
Die Ursache ist dieser eine Gedanke, dem ich meinen Glauben geschenkt habe. Ich habe ihn wahr gemacht. Ich habe ihn lebendig gemacht. Ich habe mit ihm eine ganze düstere Welt erschaffen.
Eigentlich ist dieser Gedanke nämlich keine universelle Wahrheit, sondern nur meine eigene.
Wenn ein Gedanke mir dient und mir gefällt, dann kann ich ihn behalten und weiterhin glauben. Aber ich habe diesen überprüft und er dient mir nicht. Das Leben unter seinem Dach gefällt mir nicht. Durch das aufmerksame Fühlen und Beobachten habe ich ihn erkannt und gespürt, er ist nicht wahr. Es kann nicht wahr sein, er deckt sich nicht mit meiner Herzenswahrheit.
Also entziehe ich ihm meinen Glauben, meine Energie, meine Kraft.
Ich selbst war also wieder einmal der unbewusste Schöpfer dieser düsteren Realität.
Ich habe sie erschaffen und kann sie somit auch wieder abschaffen.
Dies ist nur ein Beispiel wie bei uns Menschen der Schöpferische Prozess mit dem Verstand unbewusst abläuft. So greifen wir unbemerkt in die Schöpfung ein und erschaffen unsere eigenen Wahrheiten und wählen unsere Realität.
Sich dafür zu öffnen, dass wir dies können und unbemerkt tun, es zu akzeptieren und anzufangen die Gedanken wahrzunehmen und zu hinterfragen, um sie dann loszulassen und durch neue zu ersetzen, ist teilweise harte Bewusstseins- und Schattenarbeit. Aber es ist notwendig. Wir dürfen nicht länger wegschauen und auf Lösungen von anderen im Außen warten. Jeder muss sich selbst erlösen, der (Er)Lösung möchte.
Wir Menschen müssen die Grenzen des Verstandes überschreiten, tief in unser Unterbewusstsein schauen, um diese Konstrukte und Gedanken aufzudecken.
Das Loslassen kann teilweise sehr schwer fallen, denn danach kommt manchmal nichts. Und das macht uns Angst. Deshalb schauen wir oft nicht hin. Wir wissen dann für eine Weile vielleicht nicht mehr wer wir sind und haben das Gefühl den Verstand und uns selbst zu verlieren, wenn wir unsere Identitäten und Konstrukte aufgeben müssen. Wenn wir plötzlich nicht mehr das sind, was wir eben noch glaubten zu sein, ohne das wir uns ein Leben nicht vorstellen konnten.
Es braucht Mut diese Schritte zu gehen und das Leben fordert uns dazu auf, spätestens dann, wenn wir Schmerzen jedweder Art spüren oder leiden.
Diesen Weg mutig zu gehen braucht diese eine Kraft – Liebe.
Nur durch die Liebe schaffe ich es immer wieder mich meinen Ängsten zu stellen, da hinzuschauen, wo es weh tut. Zeitweise NICHTS zu sein, nicht zu wissen wer ich bin, den Verstand zu verlieren, auf eine gewisse Weise gefühlt sogar zu sterben, um immer wieder aufzuerstehen und mich neu zu erschaffen.
Ich bin auf diesem Weg niemals allein❤️