Liebe

Der Schmerz des Erwachens

Ich beobachte bei mir und anderen Menschen oft, dass wir Meister darin sind uns Illusionen, Lügen und Irrtümer zu kreieren, oder zu übernehmen, zu glauben und darin zu leben.

Wenn diese Gerüste einstürzen, kann es höllisch weh tun.

Wenn ich mich anfangs noch gegen eine (unangenehme) Wahrheit wehre, so klopft sie doch immer wieder an. Irgendwann muss ich mich ihr stellen, denn die Wahrheit setzt sich immer durch, und wenn sie durch die Tür kommt, schmerzt es manchmal unerträglich. Je mehr ich mich in mein (Lügen-)Gerüst verstrickt habe, umso größer ist der Aufwachschmerz.

Es tut aber nur eine kurze Weile weh, der Schmerz vergeht. Es lohnt sich immer sich diesem zu stellen und einen Irrtum zu beenden, statt ihn durch weitere Verdrehungen und Verstrickungen aufrecht zu erhalten. Eine Lüge ist eine Strategie, die einen vergangenen Schmerz schützen oder etwas, das ich nicht wahrhaben will verbergen soll, aber Lügen schmerzen auf Dauer viel mehr. Der Schmerz des Erwachens integriert sich schnell, während der Schmerz der Lüge und des Irrens sich immer weiter in alle Bereiche hinein bohrt, ausbreitet und viel Schaden anrichtet.

Es ist nicht leicht sich seinen vergangen Schmerzen und Wunden, abgespaltenen und unterdrückten Gefühlen zu stellen. Ich konnte sie einst nicht tragen, sie hätten mich in den Abgrund gerissen. Zum Beispiel mein Schmerz des abgelehnt sein. Ich musste ihn abspalten, denn als Kind hätte ich damit nicht mehr fröhlich sein und gedeihen können. Heute kann und muss ich mich diesem Schmerz stellen, weil ich jetzt weiß, es geht und ging nie um mich persönlich. Und doch tut es so weh, wenn er aus der Tiefe hervorkommt, dass nur die Berührung meines nackten Körpers mit der Erde mich dafür halten und heilen kann. 

Menschen, die mich ablehnen und abgelehnt haben, haben in Wahrheit Teile ihrer Selbst abgelehnt, an die ich sie erinnerte. Ich war und bin wie jedes Kind und jeder Mensch ein Spiegel, eine Leinwand, eine Projektionsfläche. Aber das wusste weder ich, noch die Menschen, die mich zum Sündenbock gemacht haben, oder die, die ich zum Sündenbock gemacht habe. Ich wurde, wie noch heute viele Kinder, zum Sündenbock gemacht, für alle, die nicht bei sich selbst schauen konnten oder wollten. Für alles, was sie an sich selbst nicht sehen konnten oder wollten. Und leider habe auch ich an meine Rolle des Sündenbocks geglaubt.

Ich bin dankbar, dass sich das Wissen um die Spiegelgesetze und Projektionen nun immer mehr in der Welt ausbreitet und immer mehr Menschen sich dafür öffnen.

Wer die Spiegelgesetze versteht, erschafft Frieden in sich und in der Welt. Wer die Spiegelgesetze versteht, versteht, dass ein Nein zu dem was ist verantwortlich ist für Schmerz und Leid. Wer die Spiegelgesetze versteht, versteht, dass alles zur Schöpfung dazugehört, alles sein darf, und wir alles selbst sind und in uns tragen, was wir bei anderen sehen. Das, was wir mögen und bewundern, genau wie das, was wir ablehnen. Wer die Spiegelgesetze versteht und anwendet, heilt sich und sein Umfeld. Aber es braucht Ehrlichkeit, Mut und Liebe sich das einzugestehen, die Bewertungen und das Fingerzeigen anzunehmen und dann loszulassen und damit Frieden zu erschaffen. Am Ende ist es immer die nächsthöhere Wahrheit die mich befreit, erlöst und wachsen lässt. Wahre Liebe ist tatsächlich nichts für Feiglinge.